Veklury® (Remdesivir) 02.09.2024
Neue Daten bezüglich Nierenfunktionsstörungen und Schwangerschaft/Stillzeit

Bisher sollte Remdesivir bei Patienten mit einer geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) <30 ml/min nicht angewendet werden, da keine Untersuchungen bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen vorlagen. 
Neu ist bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, einschliesslich dialysepflichtiger Patienten, keine Dosisanpassung erforderlich. Allerdings sind die Sicherheitsdaten zu Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung und terminaler Niereninsuffizienz begrenzt und basieren auf einer 5-tägigen Behandlungsdauer. Der Zeitpunkt der Verabreichung von Remdesivir ist unabhängig von einer Dialyse.
Sofern klinisch angezeigt, sollte bei den Patienten vor Beginn und während der Behandlung die eGFR bestimmt werden. Die Sicherheitsdaten zu Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung und terminaler Niereninsuffizienz, die im Rahmen der Studie GS-US-540-5912 gemeldet wurden, waren mit dem bekannten Sicherheitsprofil von Remdesivir vergleichbar. Es liegen jedoch nur begrenzt Sicherheitsdaten zu dieser Patientenpopulation vor. Daher sollten Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung und terminaler Niereninsuffizienz unter Berücksichtigung der signifikant höheren Exposition gegenüber dem Metaboliten GS-441524 während der Behandlung mit Remdesivir engmasching auf unerwünschte Ereignisse überwacht werden.

Bisher lagen keine oder nur sehr begrenzte Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit vor. 
Neue Daten bei Schwangeren (weniger als 300 Schwangerschaftsausgänge) weisen nicht auf ein Risiko hin. Aufgrund der sehr begrenzten Erfahrungen sollte Remdesivir während des ersten Trimesters nicht angewendet werden, es sei denn, dass eine Behandlung mit dem Arzneimittel aufgrund des klinischen Zustandes der Frau erforderlich ist. Eine Anwendung während des zweiten und dritten Trimesters kann in Betracht gezogen werden. Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist die Anwendung wirksamer Verhütungsmittel während der Behandlung in Betracht zu ziehen.
Remdesivir und sein Hauptmetabolit werden nach intravenöser Anwendung in sehr geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Aufgrund des geringen Übergangs in die Muttermilch und der mangelnden oralen Bioverfügbarkeit ist keine klinische Wirkung auf das Kind zu erwarten. Da nur begrenzte klinische Erfahrungen vorliegen, sollte eine Entscheidung über das Stillen während der Behandlung nach einer sorgfältigen individuellen Abwägung des Nutzens und Risikos getroffen werden.

Quelle:
Fachinformation Veklury®, Stand 04/2024