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Kontraindikation für Patienten mit Cockayne-Syndrom aufgrund schwerer Hepatotoxizität
Swissmedic informiert über eine neue Kontraindikation für alle Arzneimittel, die Metronidazol oder ein anderes Nitroimidazol enthalten. Zusammenfassung
Bisher enthielten die Arzneimittelinformationen Metronidazol-haltiger Arzneimittel zur systemischen Anwendung in der Schweiz einen Warnhinweis, dass aufgrund von Fällen mit schwerer Hepatoxizität/akutem Leberversagen bei Patienten mit Cockayne-Syndrom [Anm. eine sehr seltene, autosomal-rezessive Erkrankung] Metronidazol nur nach einer sorgfältigen Risiko-Nutzen-Analyse verwendet werden sollte.
Swissmedic hat eine erneute Risikobewertung vorgenommen: dabei wurde festgestellt, dass aufgrund der publizierten Fallberichte und weiterer Literatur davon auszugehen ist, dass die Behandlung von Patienten mit Cockayne-Syndrom mit Metronidazol in den allermeisten Fällen, wenn nicht immer, zu einem akuten Leberversagen führt. Der Pathomechanismus ist unbekannt.
Die beschriebenen Fälle ereigneten sich nach systemischer Anwendung von Metronidazol. In der Literatur besteht Konsens, dass Patienten mit Cockayne-Syndrom nicht mit Metronidazol behandelt werden dürfen und dass auch andere Nitroimidazole aufgrund Ihrer strukturellen Ähnlichkeit nicht angewendet werden sollten.
Swissmedic kommt ebenfalls zum Schluss, dass Nitroimidazole bei Patienten mit Cockayne-Syndrom grundsätzlich nicht eingesetzt werden dürfen. Die neue Kontraindikation betrifft alle Anwendungsformen, das heisst auch vaginal und topisch anzuwendende Nitroimidazole.
Details entnehmen Sie bitte dem Informationsschreiben.
Quelle: Swissmedic, HPC – Metronidazol und andere Nitroimidazole